Landschulheim der beiden 6. Klassen

Montag (Cecile)

Morgens fuhren wir zur gewöhnlichen Schulzeit mit dem Bus der Firma Weis zum Jugendhaus in Niedersonthofen (Allgäu). Etwa zwei Stunden dauerte die Fahrt. Das Haus sah sehr schön und urig aus. Angekommen, wurden wir von den Betreuern des Hauses, Dave und Rob, begrüßt. Die beiden erklärten uns alles zu den Abläufen der fünf Tage im Jugendhaus. Daraufhin suchten sich alle Gruppen ein Zimmer aus. Es gab richtig große Zimmer, aber auch gemütlich kleine. Detlef, der Hausleiter, fuhr uns zum Auftakt des Mittagsprogramms nach Immenstadt, von wo aus wir zur längsten Rodelbahn Deutschlands liefen. Auch wenn man anfangs ein bisschen Angst hatte, war es richtig cool. Enge Kurven, Hoch und Tiefs, Schnelligkeitszuwächse und vieles mehr machten die Fahrt zu einem abenteuerlichen Erlebnis. Als alle einmal gefahren waren, konnten wir uns ein Eis oder ein Souvenir kaufen. Mit dem Bus ging es dann wieder ins Jugendhaus. Um 18.00 Uhr gab es Abendessen: Spaghetti mit Tomatensoße. „Lecker!“ Nach einem kunterbunten Abendprogramm mit Gesellschaftsspielen, Gesängen, Zimmerpartys, Tischtennisturnieren und Disko mussten alle gegen halb Zehn im Bettchen liegen. ;-)

Dienstag (Matthias und Tino)

Am Dienstagmorgen, nach dem ersten Frühstück im Schullandheim, fuhr unser Bus zur Mittagbahn. Dort setzten wir uns zu zweit in einen Sessellift, der uns fast auf die Höhe des Bärenkopf-Gipfels brachte. Als wir ausstiegen, mussten wir nur zehn Minuten wandern um zum Bärenkopf zu gelangen. Dort hieß es dann erst einmal „Cheese!“ für das erste Klassenfoto als Klasse 6b. Kurz darauf packten wir nach einer kurzen Trinkpause unsere Sachen wieder ein und wanderten circa anderthalb Stunden immer bergauf. Auf der Hälfte des Weges wurde es immer matschiger, sodass es immer schwieriger wurde einen sicheren Schritt zu halten. Manch einer musste sich festhalten und eine wurde vom Boden festgehalten! Nachdem Merles Schuh im Schlamm stecken blieb, lief sie zunächst nichtsahnend mit einem Fuß strümpfig weiter. Sie wurde jedoch darauf aufmerksam als ihr Strumpf sich mit Schlamm vollsog, und machte schnell Kehrt.

Von unten konnten wir bereits eine Leiter erspähen, die sich oben als ziemlich hoch entpuppte. Herr Gösele verriet uns, dass es etwa zwölf Meter waren. An dieser angekommen, durften wir jedoch nicht hinaufsteigen, denn wir gingen außen rum. Nach etwa einer halben Stunde kamen wir am Gipfel des Steinebergs an. Dort machten wir eine halbe Stunde Pause bevor wir den langen Rückweg antraten. Unterwegs trafen wir auf eine Kuhherde, die genau auf uns zu trampelte und bei einigen Mitschülern hysterische Schreie auslöste. Vor lauter Schreck kamen die Rinder von ihrem Weg ab. Erst nachdem die beiden Lehrer uns zum Schweigen brachten und zur Seite stellten, konnte der Hirte sie wieder in Zaum halten. Kurz darauf wollte Lukas den Mädels seine Wurfkünste unter Beweis stellen, führte damit aber ein viel fokussierenderes Ereignis herbei und stellte damit Jonas in den Mittelpunkt. Der von Lukas geworfene Stein streifte einen Kuhfladen, landete unter Jonas‘ Fuß und brachte diesen zu Fall. Unglücklicherweise rollte der mit Kuhdung bedeckte Stein, während Jonas fiel, direkt unter seine stützende Hand. Beflügelt vor lauter Gelächter, war der schwere Rückweg ein Kinderspiel.
Schon bald waren wir wieder runter gewandert und waren, 600 Höhenmeter weiter unten, am Fuße des Berges angelangt. Dort kamen wir vor einem kleinen Dorfladen in Gunzesried an und so manches Schleckermaul kaufte sich noch Süßigkeiten, Naschereien und Getränke für die restlichen Tage. Gegen 16 Uhr holte uns dann der Bus ab. Das war ein toller Ausflug!

Mittwoch (Lara, Lilian, Merle)


Als wir um halb acht aufgestanden waren und gefrühstückt hatten, sind wir zum Niedersonthofener See gewandert. Ein weiterer Betreuer des Hauses, Steffen, fuhr mit einem Transporter dort hin. Dort angekommen hat er uns einen Bildausschnitt, verschiedene Hölzer und andere Baumaterialien bereitgestellt, mit Hilfe derer wir ein Floß bauen sollten. Dabei bestand er auch darauf, dass wir uns stets richtig ausdrückten („Komm bei misch bei!“). Nachdem wir mit Mühen ein einigermaßen massives Floß gebaut hatten, trugen wir es gemeinsam ins Wasser. Wir ließen die Flöße zu Wasser und stiegen auf. Am Anfang schaukelte es sehr. Als wir dann jedoch den Paddelrhytmus hatten, ging alles gut. Auf einmal fing ein Floß auf Steffens Kommando hin an alle nass zu spritzen. Man hörte es platschen und Fee war im Wasser, vor lauter Eifer war sie ins Wasser gefallen. Nun erlaubte Steffen auch den anderen ins Wasser zu springen. Das Wasser war kalt und weil so viele froren, mussten wir wieder ans Ufer rudern. Unter dem Protest einiger Kinder beschloss Steffen, dass Herr Gösele noch einmal mit den Protestierenden rausfahren solle.
Nachdem alle umgezogen waren, nahmen wir die mühevolle Arbeit wieder auseinander, warfen die Rucksäcke in den Wagen und machten uns, nach einer Vesperpause mit eigens angefertigtem Proviant vom Morgen, wieder auf den Heimweg.

Donnertag (Linus, Sebastian, Jan)


Am Donnerstag besuchten wir die Bergschule Kleinwalsertal, bei welcher wir vier Stationen bewältigen durften. An Station 1 übten wir Abseilen und Felsklettern. Daraufhin wanderten wir zur zweiten Station. Dort war ein Abgrund, den man auf einer Art Slackline überqueren musste. Trotz manch weicher Knie traute sich letztendlich jeder über den Abgrund zu gehen. Auf der anderen Seite gelangte man dann durch ein grünes Zelt zur dritten Station: Flying Fox. Wir liefen auf ein Podest, wo wir gesichert wurden. Eingehakt in unser Geschirr, konnten wir dort mit einer Art Umlenkrad an einem Seil entlang des Flusstals runterrasen. Unsere Leben hingen an einem Drahtseil!
Um zur vierten Station zu gelangen, mussten wir fortan wieder eine kleine Wanderroute auf uns nehmen. Matthias war durch einen Sturz bereits verletzt und von Holger, einem Guide, verarztet worden. Auch der Rest der Klasse war an diesem Tage nicht in Wandertopform und zusätzlich nahte bereits ein Gewitter. Als wir uns dann, am Rande von Frau Hirschs Geduld, wie Kindergartenkinder an den Händen halten und zusammen bleiben mussten, erhielten wir einen Wink des Himmels: ein luxuriöses, blaues, österreichisches Gefährt hielt direkt vor unseren Augen und ein Samariter, getarnt als Busfahrer, fuhr uns zum Zielort Schwendebrücke. Dort angekommen, wurden wir von drei Guides der Bergschule begrüßt. Diese erklärten uns, was wir an der Brücke zu tun und zu lassen hatten. Die größte Herausforderung des Tages stand uns nun bevor! Wir durften das Geländer der Schwendebrücke bezwingen und wurden 40 Meter in die Tiefe hinunter gelassen. Das Adrenalin stieß uns in die Adern. Vielen schlotterten die Knie. Trotz großer Angst überwand sich jedoch wieder nahezu jeder aus der Klasse. Unten angekommen, hat das Erlebnis alle Mutigen emotional überwältigt.

Freitag (Anna und Pia)


Am Freitag, dem 18. September 2015, war unser letzter Tag im Allgäu-Schullandheim. Damit wir unsere Koffer packen konnten, weckte uns um 7:30 Uhr die Lehrermannschaft. Um 8:30 Uhr nahmen wir noch unser letztes Frühstück im Speisesaal ein, woraufhin wir von Dave in Gruppen eingeteilt wurden. Jede Gruppe erhielt einen Arbeitsauftrag, z.B. Müll aufräumen, Flur putzen, Bettwäsche zusammenlegen usw. … Nachdem die Arbeiten erledigt waren, holte auch schon der Busfahrer der Firma Weis unsere Koffer und packte sie in den Bus. Zum Abschluss bedankten wir uns bei allen Mitarbeitern der Jugendherberge und nahmen Abschied. Steffen, unser Floß-Instructor (hobbymäßiger Deutschlehrer) ließ sich jedoch vermutlich vor lauter Abschiedsschmerz nicht blicken. Auf der Heimfahrt machten wir im Allgäuer Bergbauern Museum Immenstadt-Diepolz noch einen Zwischenstopp. Als wir dort ankamen, hatten viele der Schüler nicht so richtig Lust darauf. Trotzdem gingen natürlich alle mit ins Museum. Im Museum erhielten wir einen Fragebogen mit Fragen rund um das Allgäuer Landleben. Alle waren sehr angestrengt, alles richtig zu beantworten. Wir kamen dann richtig in Schwung und es machte uns mehr Spaß als wir zu Anfang dachten. Im Museum gab es Tiere, wie Esel, Schweine, Schafe und Kühe. Des Weiteren konnten wir uns über die Milchproduktion erkundigen und vieles mehr. Unsere Gruppe hatte alle Fragen beantwortet, also gingen wir zum Eingang und wollten den Zettel abgeben. Eine Frau an der Kasse wies uns jedoch darauf hin, die mit Adressen versehenen Zettel in eine Box zu werfen. Mit etwas Glück könne man sogar etwas gewinnen. Das taten wir natürlich gerne. Wir waren die ersten, die wieder unten am Eingang waren. Nach und nach kamen auch die anderen Gruppen dazu. Einige kauften sich im Museumsshop Mitbringsel für ihre Eltern, Großeltern oder Geschwister. Als auch die letzten ihren Einkauf beendet hatten, gingen wir zum Bus. Dann fuhren wir endlich an unsere Schule zurück, wo wir von unseren Eltern in Empfang genommen wurden. Wir waren erschöpft und auch glücklich wieder zu Hause zu sein.

Angelehnt an die Erstfassungen der genannten SchülerInnen wurden die Berichte gemeinschaftlich von der gesamten Klasse 6b überarbeitet und ergänzt.

Suche