Ein Blick hinter die Klostermauern

Am Montag, den 3. Juli 2017 war es endlich soweit und wir machten uns auf zu den Besinnungstagen im Kloster Neresheim. Pünktlich um 8:30 Uhr standen alle Schüler der Klassen 7a und 7b zusammen mit ihren Klassenlehrerinnen, Frau Hirsch, Frau Blessing und Frau Löwe mit gepackten Reisetaschen bereit zur Abfahrt mit dem Bus.

Wir waren alle sehr gespannt, was wir auf unserer Reise hinauf auf's „raue“ Härtsfeld so alles erleben würden. „Habt ihr schon einmal in einem über 900 Jahre alten Kloster übernachtet?“

Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel fuhren wir los. Im Bus herrschte gute Stimmung. Wir hörten Musik und erzählten uns lustige Geschichten. Nach etwa 40 Minuten Fahrt kam das Kloster, ein imposantes, barockes Bauwerk auf einer Anhöhe gelegen, umgeben von grünen Feldern und Wald in Sicht.

Inzwischen war es 9:30 Uhr. Frau Durner, die als Jugendbetreuerin im Kloster Neresheim arbeitet, nahm uns sehr herzlich in Empfang. Unser Gepäck brachten wir zunächst in einen Raum neben dem Speisesaal. Danach gingen wir gemeinsam in den Tagungsraum.

„Was fällt dir ein“ … zu einem Ball, einem Korken, einem bunten Landschaftsbild oder gar einem Stein? In einer lockeren Runde durften wir uns alle vorstellen, näher kennenlernen und unsere ersten Gedanken zu unserem Aufenthalt im Kloster austauschen.

Um 12:00 Uhr bezogen wir unsere Zimmer. Einige Mitschüler wurden im Martin-Knoller-Haus unterhalb des Tagungsraumes untergebracht. Ein paar „Glückspilze“ durften sogar im Hotelbereich des Haupthauses Quartier beziehen. Anschließend machten sich alle auf den Weg in Richtung Speisesaal. Dort stärkten wir uns bei einem guten Mittagessen.

In der anschließenden Freizeit ging es sportlich und musikalisch weiter. Wir hatten viel Spaß bei einer Runde Volleyball. Wer Lust hatte, konnte auch beim Fange- und Versteckspiel mitmachen. Im Musikraum des Klosters konnten wir an Keyboard, Klavier und Charron – einem Percussion-Instrument, unsere Talente unter Beweis stellen. Nach der Pause begaben wir uns auf Entdeckungstour bei einer Klosterrallye. Wir bildeten hierzu zwei Gruppen und starteten nacheinander mit der Rallye oder einer Besichtigung der eindrucksvollen Klosterkirche. Frau Durner erzählte uns etwas über den Maler, Martin Knoller sowie den Architekten, Balthasar Neumann, dessen Werke auch in berühmten Gebäuden in Italien und Spanien bestaunt werden können.

„Ora et labora“ ! Wie mag es sein, als Mönch in einem Kloster zu leben? Bei einem Vespergottesdienst in lateinischer Sprache um 18:00 Uhr begegneten wir den insgesamt acht Benediktiner-Mönchen, die im Kloster Neresheim zu Hause sind. Die „Lateiner“ unter uns lauschten angestrengt und wir freuten uns, wenn wir hier und da schon ein paar Worte und Redewendungen verstehen konnten.

Zum Abendessen gab es „Chickenwings“ mit Salat oder eine Brotzeit. Der Tag war noch nicht ganz zu Ende. Wir erkundeten das Gelände rund ums Kloster und kletterten über die alten Mauern. Mit guten Gedanken an die netten Erfahrungen und Eindrücke machten wir uns schließlich auf den Weg in unsere Schlafräume.

Früh am nächsten Morgen waren einige von uns gleichzeitig mit dem Hahn vom Bio-Hühnerhof des Klosters wieder wach. Noch vor dem Frühstück versammelten wir uns in der Klosterkirche, wo uns Frau Durner in Begleitung meditativer Klänge einlud, unseren individuellen Wohlfühlplatz zu suchen.

Nach dem Frühstücksbuffet folgte der zweite Teil der Klosterrallye und um ca. 11.00 Uhr wanderten wir gemeinsam nach „Maria Buch“, einer kleinen Pilger-Kapelle im Wald, etwa 2 km vom Kloster entfernt. Als die Klosterkirche noch nicht errichtet war, hielten hier die Mönche des Klosters vor langer Zeit ihren Gottesdienst. Wir gingen den Lehrpfad im Wald entlang und lasen die Informationen auf den Schautafeln.

„Ganz so hoch hinaus, wie der Glöckner von Notre Dame“ mussten wir nun doch nicht... für einen kleinen Moment durften wir „Mönch“ sein und zogen kräftig am Seil der Glocke im Turm der Kapelle. Maria Buch wird heute regelmäßig von Pilgern besucht und ist auch ein beliebter Ort für Wanderer, die hier einen Augenblick verweilen.

Am Nachmittag probten wir im großen Aufenthaltsraum für unseren Abschlussgottesdienst am letzten Schultag vor den großen Ferien. „Leb den Tag“ lautet der Titel des Liedes, welches Leonard, Isabelle und Marc miteinander vortragen dürfen.

Pater Gregor, der uns an diesem Abend über das Klosterleben berichten und für unsere Fragen zur Verfügung stehen sollte, war leider erkrankt. So hatten wir den Abend über frei und durften uns bei den sommerlichen Temperaturen bei einer vergnüglichen Wasserschlacht abkühlen.

Der zweite Tag neigte sich dem Ende zu. Lasagne, bestimmt nicht nur meine Leib- und Magenspeise, gab es an diesem Abend für uns alle. Später tauschten wir uns in den Schlafräumen noch ein wenig über unsere Erlebnisse aus, bis wir dann bis zum nächsten Morgen tief und fest schliefen.

Wie schnell die Zeit vergangen ist... Nun war es schon Mittwochmorgen. Noch einmal frühstückten wir alle zusammen und im Anschluss besprachen Frau Hirsch, Frau Blessing und Frau Löwe mit uns die Ergebnisse der Klosterrallye. Dann stand schon Aufräumen und Packen auf dem Plan. Wir verstauten alle Taschen und Koffer wieder im Bus, der uns bis 12:25 wieder gut zurück zum Gymnasium in Abtsgmünd brachte.

Ade Kloster Neresheim! Danke für drei tolle und erlebnisreiche Besinnungstage! Wir kommen gerne mal wieder!

Marc Dobrzanski

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